Information der Initiative “Baumschutz Ottakring”:
Am 23. Februar erreichten uns folgende Informationen über Baumfällungen im Areal der Klinik Ottakring: Fällung von 17 Schwarzföhren für eine 10 -ährige Interimslösung der Klinik Ottakring (Neubau der 3. Psychiatrie).
Bei einem Lokalaugenschein vor Ort mussten wir feststellen, dass ein ehemaliger Föhrenwald einem Neubau vor dem Pavillon 24 weichen musste. (der Pavillon 24 ist lila gekennzeichnet, davor wurden die 17 Bäume gefällt; Laut Auskunft der Klinik Ottakring wird der Neubau für eine „Erweiterung der medizinischen Leistungen der Klinik Ottakring“ errichtet. Diese „Erweiterung“, ein Neubau der Psychiatrie wurde durch die Absiedlung dieser Einrichtung aus dem Otto Wagner Spital erforderlich. Für die rund 80 Jahre alten gefällten Bäume soll es Ersatzpflanzungen geben. Wo diese erfolgen sollen, ist dzt noch nicht bekannt.
Bereits im September 2021 wurden die unmittelbaren Anrainer:innen und die Obleute der/des angrenzenden KGV über die „Interimslösung 3. Psychiatrie“ informiert . Es wurde Folgendes mitgeteilt .
„Das gegenständliche Gebäude wird als Interimslösung für den Betrieb für 10 Jahre bis zur Übersiedlung in die Endverortung errichtet.“
- Warum wurde für diese 10 Jahres Interimslösung kein anderer Standort gefunden?
- Wurde eine Unterbringung in einem der leerstehenden Pavillons im Areal des OWS geprüft?
- Wo liegt die erwähnte „Endverortung“?
- Gemäß Wiener Stadtklimaanalyse liegen die heißesten Punkte im 16. Bezirk etwa auch im Bereich der Klinik Ottakring. Wie ist diese Fällung mit den Kenntnissen der Wiener Stadtklimaanalyse vereinbar?
Die neue Smart Klima City Strategie fordert:
- eine Berücksichtigung der mikroklimatischen Bedingungen und künftigen Effekte der Klimakrise. Wiener Grätzl sollten klimafit und „Hitzeinseln“ reduziert werden.
- eine Berücksichtigung und Schutz von bestehenden Bäumen in Planungsprozessen.
- die Sicherstellung der Ökosysteme, die Wien als Wald- und Wiesengürtel umgeben und als Grünräume durchziehen bilden die „grüne Lunge“ der Stadt und leisten als Produzenten von Kaltluft einen wichtigen Beitrag für die stadtklimatischen Bedingungen in Wien.
- Durch die Rodung von 17 Schwarzföhren für diesen Neubau wird der Hitzeinsel-Effekt für Ottakring vermehrt und wieder werden wertvolle Grünflächen im Grüngürtel zerstört.
- Wie erfolgte diese Berücksichtigung bei diesem Projekt, das auch nur als eine Interimslösung für zehn Jahre geplant ist?
- Wie sieht die „Sicherstellung dieser Ökosysteme“ konkret aus?
Wenn die Ziele der Smart Klima City Strategie, die Erkenntnisse der Wiener Stadtklimaanalyse und die Empfehlungen des Wiener Klimarats ernst genommen werden sollen, müssen künftig strenge und transparente Kriterien bei der Bewilligung von Fällungen des vorhandenen Baumbestandes angesetzt werden und bestmögliche Maßnahmen FÜR den Erhalt unserer Grünflächen und unseres Baumbestandes unternommen werden.
Baumschutz ist Klimaschutz!
Initiative “Baumschutz Ottakring”
MEDIENBERICHTE:
RÜCKMELDUNG EINER ANRAINERIN:
“Leider habe ich schon seit längerer Zeit, seit ich diese unverständlichen Rodungen auch hier am Wilhelminenberg beobachtet habe, dass allen Verantwortlichen der UNESCO Biosphärenpark Wienerwald egal ist. Keinen kümmerts, unsere Bezirkspolitiker wissen ja nicht einmal, WO der Biosphärenpark hier in Ottakring beginnt – und das ist eine Schande!!!
Wir haben in Wien ja auch eine Umweltanwältin, Frau Dr. Schnattinger, doch auch von ihr ist keinerlei Unterstützung zu erwarten. Ihre Argumentation ist, dass sie ja nur eine der vielen Magistratsabteilungen ist, die involviert sind und ihre Stimme nicht so ins Gewicht fällt. Doch gerade, wenn es um die Erhaltung der Natur zum Schutz des Klimas geht, sollte ihr Veto Vorrang haben!
Es wurde speziell entlang der Savoyenstraße und auch am Weg zur Jubiläumswarte massiv geschlägert – das ist alles ein Wahnsinn! Die Natur braucht wiederum Jahrzehnte (das werde ich wohl gar nicht mehr erleben), bis der Wald wieder dieselbe Kraft entwickeln kann wie vor der Schlägerung!“