Seit einigen Jahren häufen sich massive Sonnenbrandschäden an jungen und freistehenden (Stadt)bäumen. Die sog. Sonnen-Nekrosen verlaufen zumeist an der West- und Südwestseite des Stammes. Ursachen sind zunehmend heiße und trockene Sommer, aber auch starke Temperaturschwankungen im Winter. Luftverschmutzungen (dunkle Rußablagerungen fördern die Überhitzung) und die Zunahme der UV-Strahlung sollen ebenfalls zur Schädigung beitragen.
Bei intensiver Sonneneinstrahlung platzt die überhitze Rinde (junge Bäume haben noch keine schützende Borke) und das darunter liegende Gewebe wird zerstört. Diese zumeist sehr großen, längs gerichteten Wunden sind ideale Eintrittspforten für Pilze und Insekten, die den geschwächten Baum bereits nach wenigen Jahren zum Absterben bringen.
Meidlinger Tivoli: Ein Überwallter Sonnenbrand verdeckt den Schaden nur oberflächlich Arrival Center Schönbrunn: Sonnen-Nekrosen machen es Schädlingen leicht Sonnen-Nekrose mit beginnendem Insektenbefall Gesunder Jungbaum mit frischem Kalkanstrich Seckendorff Gudent-Weg: Sonnen-Nekrose mit Insektenbefall – im März 2021 gefällt (wurde nur 20 Jahre alt). Seckendorff Gudent-Weg: Sonnen-Nekrose mit Pilzbefall – im März 2021 gefällt (wurde nur 20 Jahre alt).
Abhilfe schaffen sog. Weißanstriche/Kalkanstriche. Sie reflektieren das Sonnenlicht, haften über mehrere Jahre an der Rinde und verhindern die gefährliche Überhitzung. Diese Anstriche sollten bereits bei der Jungbaumpflanzung erfolgen – was leider oft verabsäumt wird. Trauriges Beispiel sind die rund 300 Bäume am „Arrival Center“ vor dem Weltkulturerbe Schloß Schönbrunn. Bereits ein Jahr nach ihrer Pflanzung traten im Sommer 2020 erste massive Sonnenbrand-Schäden mit Pilzbefall auf. Nach Protesten und zahlreichen Medienberichten wurden sämtliche Jungbäume binnen 24 Stunden eifrig nachgepinselt. Auf diese simple Schutzmaßnahme wurde vor dem Weltkulturerbe einfach „vergessen“.
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