Seit Wochen beobachten wir – wie schon seit Jahren – überdurchschnittlich starken Laubfall bei Kastanienbäumen am Wilhelminenberg in 1160 Wien, d.h. vor allem in der Johann Staud Straße, der Gallitzinstraße, der Liebhartstalstraße, der Wilhelminenstraße und der Savoyenstraße, aber auch
der Maroltingergasse und der Hasnerstraße.
Dieser Laubfall trat heuer durch die extreme Hitze im Frühjahr und Sommer nicht erst im Herbst, sondern bereits im Frühsommer auf – die Grünflächen sind übersät mit diesem Laub. Die Miniermotte greift die bereits durch Hitze, Trockenheit, Salzstreuung geschwächten Bäume an. Diese können den Schädling nicht mehr abwehren.
Laut einer Information der Wiener Stadtgärtensind bei Mottenbefall verschiedene Maßnahmen zur
Aufrechterhaltung der Vitalität der Bäume zu empfehlen. Sie umfassen eine Zuführung von organischen und mineralischen Düngestoffen, Blattdüngungen und eine ausreichende Bewässerung. Für die mechanische Bekämpfung wird eine Entfernung des Falllaubs angeführt.
Um die Mottenlast für den Baum zu verringern, muss ganzjährig das Laub der Rosskastanie gesammelt und sofort vernichtet werden, damit die Puppen nicht überwintern können. Schon nach 2–3 Tagen verkriechen sich
die Larven aus den heruntergefallenen Blättern in den Boden, wo sie überwintern. Die über das ganze Jahr gebildeten Dauerstadien sind sehr widerstandsfähig – im Gegensatz zum Laub verrottet die Puppe nicht.
Bereits seit vielen Wochen liegt das Falllaub in unserem Bezirk in großer Menge auf den Böden und bietet damit eine ideale Grundlage für die weitere Vermehrung der Miniermotte. Dieses Laub muss daher dringendst und gründlich eingesammelt und entsorgt werden und darf nicht so – wie im vergangenen Winter – erst im kommenden Frühjahr eingekehrt werden.
Diese Kastanienbäume, die unter der extremen Hitze und der winterlichen Salzstreuung extrem beeinträchtigt sind siehe, müssen gepflegt werden. All diese Bäume leisten einen wesentlichen Beitrag zur Abkühlung der hitzegeplagten Bevölkerung, durch die Frischluftschneise Ottakring/Wilhelminenberg/Liebhartstal teilweise bis zur Innenstadt.
Als ein erfolgreiches Mittel gegen die Miniermotte wird auch – neben den Sammeln und Entsorgen des Fallaubs – das Anbringung von Meisenkästen empfohlen!
Am 8.8.2022 haben wir die zuständigen Magistratsabteilungen MA 42 und MA
48 gefragt:
o Wann wird das Altlaub nun zeitnah eingesammelt?
o Welche weiteren Maßnahmen werden derzeit zur Eindämmung der Miniermotte in den Kastanienbaumalleen in Ottakring getroffen?
Die Antwort der MA 48 erfolgte umgehend, man betreue die Bäume „regelmäßig.“
Am 16.8. haben wir erneut nachgefragt:
o Was bedeutet „regelmäßig betreut“ konkret?
o In welcher Art und Weise betreut die MA 48 die erwähnten Straßenzüge? Baumschnittarbeiten und
Bewässerung ist Aufgabe der MA 42 – welche Baumschutzagenden vollzieht die
MA 48 konkret?
Die Stadt Wien selbst empfiehlt das Einsammeln von Altlaub als eine von Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Miniermotte – und dies ist bereits ab Oktober möglich. Aufgrund der großen Trockenheit der vergangenen Wochen hat sich bereits jetzt sehr viel Altlaub angesammelt. Je länger hier zugewartet wird, umso mehr wird das Laub durch die Witterung und durch Fußgänger:innen in den Boden gelangen, was für die Eindämmung der Miniermotte nicht zielführend it.
Unsere Bäume am Wilhelminenberg sind durch diverse Belastungen, wie Salzstreuung im Winter, extreme Hitze, Wassermangel, Umwelteinflüsse bereits jetzt schon sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Die erneute Antwort der MA 48:
“Das Stadtgebiet von Wien ist in einzelne Kehrbezirke aufgeteilt. Jeder dieser Kehrbezirke ist in einzelne Sektionen unterteilt und diese wiederum in Kehrflächen. Jeder Kehrfläche ist ein/e MitarbeiterIn zugewiesen, jeder
Straßenabschnitt wird zumindest einmal pro Tag betreut. Wie bereits erwähnt werden wir den Bereich im Auge behalten. Da die MA 48 Straßenreinigung lediglich für die Reinigung zuständig ist, erfolgen unserseits keine
Baumschutzmaßnahmen.“
Wir haben erneut am 30.8. erneut nachgefragt „…… und ersuchen um umgehendeBeantwortung des Auskunftsbegehres – auch im Sinne – größtmöglicher Transparenz in Handlungen und Entscheidungen von Politik und Verwaltung – und um rasche Entsorgung des Kastanienlaubes!“
Wir sind gespannt auf die Antwort…….
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosskastanienminiermotte
https://www.derstandard.at/story/2000138547220/warum-die-baeume-schon-nach-herbst-aussehen
https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/pflanzenschutz/schadorganismen/index.html
Baumschutz Ottakring, September 2022