Penzing/Ottakring: Kahlschlag im Rosenbachtal

Groß ist die Aufregung im Rosenbachtal. Dort wurde vom Forstamt der Stadt Wien (MA49) im Frühjahr 2021 großflächig der gesamte Baumbestand gefällt – angeblich aus Sicherheitsgründen. Die Angst vor Klagsdrohungen allein kann nicht der alleinige Antrieb eines städtischen Forstbetriebes für derartige Ausnahme-Fällungen sein, die im Widerspruch zu selektivem Holzeinschlag, Wirtschaftlichkeit und zur Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes stehen.

Nicht zuletzt durch vermehrten Holzeinschlag mit offensichtlichen Negativeffekten für den Waldboden (Erosion, Verdichtung), Verlust von CO²-Bindung und Wasserspeichervermögen sowie Klimawirksamkeit, ist eine aufgeregte Diskussion über die Waldwirtschaft und ihre forstlichen Holzbringungsmethoden entstanden.

Im Fall von teilweisem oder völligem Holzeinschlag wie im Rosenbachtal stellt sich die Frage der Auswirkungen bei Bach-Auen bzw. den vielen Wienerwaldbachgräben in gewässerhydrologischer und ökologischer Sicht. Inwieweit macht es Sinn, im Bereich von unmittelbaren Quelleinzugsgebieten künftig durch gezielte, ortsangepasste Baumpflanzungen rascher für eine erforderliche Beschattung und stabileren Wasser(rückhalte)Haushalt samt künftigem Hochwasserschutz, zu sorgen?

Es darf auch hinterfragt werden, welchen Nutzen für die MA49 derartige, großflächige „Sicherungs-Schnitte“ haben. In diesem Zusammenhang sind begleitende, forstliche Hilfsmethoden zur rascheren Beschattung, Einhalt von Bodenabtrag und möglicher Hangsicherung durch Zwischenbegrünung erforderlich – im Sinne einer pro-aktiven Forstwirtschaft in urbanen Regionen – mit Option auf dringend nötigen Imagegewinn!

Weitere Infos:

https://www.meinbezirk.at/penzing/c-lokales/kahlschlag-im-rosenbachtal_a4518557