Massive Pflegmängel werden auch aus zahlreichen Grünanlagen der gemeinnützigen Wiener Wohnbauträger (GESIBA, WIEN SÜD, SOZIALBAU etc.) gemeldet. Stellvertretend für ähnlich Meldungen aus mehreren Bezirken sei ein Beispiel aus der Wohnhausanlage Kaiserebersdorfer Straße 28-39 in Simmering erwähnt. Sie wird von der GESIBA verwaltet.
Eine Anrainerin schrieb der Initiative „Zukunft Stadtbaum“ bereits im Sommer 2020 wie folgt:
„Seit einigen Jahren werden bei uns immer wieder Jungbäume neu gepflanzt und nachgepflanzt, weil sie ebenfalls nicht richtig gepflegt werden. Es ist traurig zuzusehen, wie ein Baum nach dem anderen trotz mehrmaliger schriftlicher und mündlicher Hinweise eingeht. Reaktion der Hausverwaltung NULL. Man befestigte an Holzpfosten die Stämme mit Kunststoffbändern, die bei zunehmendem Durchmesser der Baumstämme keinen Millimeter nachgeben. Diese Bänder würgten die Stämme/Rinde ab, wodurch die Nahrungsaufnahme unterbrochen wurde und die Bäume abstarben. Man rennt gegen Mauern. Es ist jedes Jahr immer wieder die gleiche Situation: Bäume setzen, sich nicht weiter darum kümmern, Baum kaputt, neuer Baum wird gepflanzt usw. Als ich zwei Gesiba-Mitarbeiterinnen zufällig in der Anlage traf, machte ich sie auf dieses Problem aufmerksam. Die Antwort: “Was glauben sie, was ein Gärtner kostet?“ Wir Bewohner stellen aber die Gegenfrage: „Einen Baum kaufen, pflanzen, eingehen zu lassen, auszugraben, einen neuen kaufen und wieder zu pflanzen – das kostet weniger?“
C.S.
Die Pflegemängel bei den zuständigen Verwaltungen sind – wie hier in Simmering – überall gleich:
- mangelnde bzw. fehlende Bewässerung
- jahrelanges Stehenlassen abgestorbener Jungbäume
- fehlende Bewässerungsschläuche und Gießsäcke
- fehlende Schutzmanschetten
- schwere Stamm- und Wurzelschäden durch Traktoren und „Rasentrimmer“
- eingewachsene bzw. fehlende Anbindungen
- fehlende Baumstützen
- keine Baumscheibenpflege etc.
Mittlerweile hat die GESIBA im konkreten Fall reagiert und eine nachhaltige Pflege dieser Grünfläche zugesichert. Erste Maßnahmen wurden bereits im Herbst 2020 gesetzt.
Wir bleiben dran!