In den vergangenen Jahren wurden entlang des Uferwegs an der unteren Alten Donau zahlreiche Altbäume als Altersgründen und nach Sturmschäden gefällt. Den Besuchern fehlen seitdem Schatten und Abkühlung. Im Spätsommer 2019 wurde publik, dass entlang dieses beliebten und wertvollen Naherholungsgebietes der gesamte nachgepflanzte Jungbaum-Bestand mangels Bewässerung abzusterben drohte – obwohl das rettende Wasser nur wenige Meter entfernt war! Beschwerden von AnrainerInnen wurden ignoriert. Besonders schlimm war die Situation zwischen Wagramer Straße und Sonnheimweg. Auf einer Länge von knapp zwei Kilometern waren rund 40 Nachpflanzungen vertrocknet bzw. standen kurz davor.
2019: Dramatisches Jungbaumsterben an der unteren Alten Donau: 
2020: Nachpflanzung mit Gießbag – es lebe die Hoffnung! 
2020: Nachpflanzung mit Gießbag. Die AnrainerInnen sind sensibiliisiert
Gleichzeitig wurde bekannt, dass diese teure Nachpflanzung großzügig mit EU-Fördergeldern im Rahmen des LIFE-Programms finanziert wurde, um die untere Alten Donau sowohl „als ökologisch wertvolles Kleinod als auch als beliebtes Naherholungsgebiet nachhaltig zu sichern„.
Dieses ehrgeizige und teure Projekt drohte mangels Pflege (Zuständigkeit MA45 – Wiener Gewässer) buchstäblich abzusterben und war gleichzeitig Startschuss für die Gründung unserer mittlerweile wienweit agierenden Initiative „Zukunft Stadtbaum“!
Die ungelöste Problematik an der unteren Alten Donau ist vielfältig, wie uns eine Anrainerin berichtet:
„Das Thema liegt mir sehr am Herzen, da ich an der unteren Alten Donau wohne und schon seit einigen Jahren die dortige Baumsituation mit großer Bestürzung verfolge. Begonnen hat das Baumsterben an beiden Uferseiten mit der Aussetzung von kanadischen Bibern. Die Stadtgemeinde hatte zwar vorgesehen, Futterpflanzen für die Tiere im Uferbereich zu pflanzen – aber das ist nicht geschehen. So haben die Tiere sukzessive die meisten Bäume gefällt und begannen anschließend die alten Aubäume anzuknabbern. Die Bäume am Ufer unterstehen den Wiener Gewässern, die Bäume im Mittelstreifen der Uferpromenade unterstehen der MA 42.
Gezwungen durch den Biberkahlschlag wurde mit der Pflanzung von Jungbäumen begonnen. Momentan die vierte Generation. Durch den Biberkahlschlag sind am Westufer die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung ziemlich stark. Jedes Jahr ging ca. die Hälfte der Jungbäume ein, bzw. wiesen starke Trockenschäden auf : Dürre Äste, Stressaustriebe.
Sie wurden oft viel zu spät im Frühjahr gesetzt, teilweise zu knapp neben andere Bäume gesetzt und die Bewässerung wurde rasch nach der Pflanzung eingestellt, mit der Begründung, einen starken Wurzelaustrieb fördern zu wollen.
Diese Situation ist seit einigen Jahren unverändert. Ich schrieb vor zwei Jahren eine Mail an Wiener Gewässer, um diese Missstände aufzuzeigen. Sie wurden seitens der Wiener Gewässer zurückgewiesen. Ich begann die Jung- und Jüngstbäume vom Ing. Sarek-Weg bis zur Großen Buchtstraße mit der Gießkanne selbst zu bewässern. Leider hatte es keine große Vorbildwirkung und fand keine NachahmerInnen.
Ich selbst wohne ein einem Gartensiedlunsgebiet ( Grundstückgröße 250 – ca.500 m2) . Im Zuge einer regen Bautätigkeit werden in den Gärten ca. drei Bäume pro Grundstück gefällt, die aufgrund der verminderten Gartenflächengröße gar nicht mehr (Abschlagszahlung) oder nur ein Baum nachgesetzt werden. Einige Bauwerber nützen die verbliebene Fläche, um Swimming Pools anzulegen, obwohl die Alte Donau nur wenige Gehminuten entfernt ist. So verändert sich das Mikroklima in der Gartensiedlung (wieviel Grün ist noch übrig) in immer schnellerem Tempo. Es wird auch hier immer heißer…
Meiner Meinung nach müsste die Wiener Bauordnung dem Klimawandel Rechnung tragen und schnellstens klimafreundlich adaptiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
A.H.
PRESSE-NEWS:
Umweltschutz-Initiative warnt vor absterbenden Straßenbäumen:
Entlang der unteren Alten Donau sterben Jungbäume. Die Initiative „Zukunft Stadtbaum“ schlägt Alarm:
https://www.meinbezirk.at/donaustadt/c-lokales/baumsterben-an-der-alten-donau_a3588327