Die geplante Rodung von und 5000 Quadratmetern Wald im Alberner Hafen in Wien-Simmering sorgt für Aufregung: Eine Betonfirma will dort Bäume fällen und ihre Fläche für Schotter-Lagerung erweitern. Umweltschutzorganisationen protestieren, denn das Gebiet grenzt an geschützte Auwälder. Mitte Juli 2021 wurde der Start der Rodung verschoben. Die beiden involvierten Wiener Magistratsabteilungen (MA49 – Forstamt und MA22 – Umweltschutz) haben der beantragten Rodung unter folgenden Auflagen zugestimmt: Es müssen die Bäume an einem anderen Standort in Wien eins zu eins ersatzgepflanzt werden. Geplant ist eine Aufforstung in Liesing. Außerdem darf erst nach der Vogelbrutzeit gerodet werden und das angrenzende Naturschutzgebiet muss geschützt werden.
Nachpflanzung eines wertvollen Baumbestandes im Verhältnis 1:1 – lächerlich!
Wer sich ernsthaft mit Baum- und Klimaschutz auseinandersetzt, weiß, dass Rodungen von großen (Stadt)bäumen einen unwiederbringlichen Verlust darstellen. Oft braucht es Hunderte Jungbäume für die gleiche Leistung (Sauerstoff-Produktion, Staubbindung, Kühlung etc.) pro gesundem Altbaum. Da wirken die gönnerhaft postulierten Nachpflanzungen im Verhältnis 1:1 realitätsfern, bauwerberfreundlich, beschämend und lächerlich zugleich. Zudem darf man gespannt sein, wer das geplante neue Waldstück in Liesing künftig pflegen wird. Die Stadt Wien? Der oft trostlose Zustand mancher Jungbaum-Pflanzungen in unserer Stadt (vor allem in den großflächigen Außenbezirken) lässt schon jetzt Schlimmes befürchten…
MEDIENBERICHTE:
https://orf.at/stories/3221342/
https://www.meinbezirk.at/simmering/c-lokales/ein-wald-wechselt-den-bezirk_a4686254