Pfarrgasse/Liesingbrücke: Großflächiges Jungbaumsterben an den Autobahn-Böschungen (A23) der ASFINAG!

Bei der Initiative „Zukunft Stadtbaum“ häufen sich Beschwerden über teils katastrophale Pflegemängel an zahlreichen Autobahn-Böschungen in und rund um Wien. Besonders schlimm ist derzeit die Situation im Bereich Liesingbrücke/Pfarrgasse/Hochwassergasse im 23. Wiener Gemeindebezirk. An dieser Stelle wird von AnrainerInnen bereits seit gut einem Jahr ein massives Jungbaumsterben beobachtet. Bewässerung (Gießsäcke…) ist dort Fehlanzeige. Betroffen sind vor allem die südseitigen Böschungen der Südost-Tangente (A23) – sh. Fotos vom 17. Oktober 2021:

Wir haben am 19. Oktober 2021 zahlreiche Dienststellen der Stadt Wien, die Liesinger Bezirksvorstehung und die verantwortliche Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) informiert. Gleichzeitig fordert die Initiative „Zukunft Stadtbaum“ von der ASFINAG, den geänderten Stadtklima-Bedingungen angepasste Pflegekonzepte zu entwickeln und auch umzusetzen – damit sich ein derartiges Desaster in der „Klimamusterstadt“ Wien künftig nicht wiederholt...

Stellungnahme der ASFINAG vom 3. November 2021:

„Nach Rücksprache mit den zuständigen Kollegen unserer Bauabteilung (die Bäume wurden durch uns noch nicht in den Betrieb übernommen) können wir mitteilen, dass sich die gepflanzten Bäume noch in der Gewährleistung befinden.

Das Gießkonzept wurde aufgrund der niederschlagsarmen Witterungsbedingungen im Frühsommer umgestellt, die Einzelbäume werden mittlerweile mit 100 Liter pro Gießdurchgang gewässert. Dies wird auch dokumentiert und je nach Witterung und entsprechender Notwendigkeit durchgeführt.

Leider berichten die Kollegen, dass angebrachte Gießsäcke immer wieder verschwinden oder z.B. auch durch Mäusefraß zerstört werden. Auch wir im Betrieb müssen laufend Gießsäcke ersetzen, v.a. in gut zugänglichen Bereichen werden diese gerne „gepflückt“.

Wir dürfen noch darauf hinweisen, dass einige unserer Autobahnstandorte bzw. Böschungsbereiche Extremstandorte für Baumpflanzungen darstellen: nicht gewachsener Untergrund, geschüttete technische Böschungen mit starkem Abzug, noch fehlendes Bodenleben, dazu geringer Niederschlag und Oberflächenabfluss, starke Windbelastung etc. Es wird daher auf diesen Standorten u.a. der Versuch gestartet, durch Maßnahmen wie bspw. Mykorrhiza-„Impfung“ die gepflanzten Bäume entsprechend zu unterstützen“.